Wann hast du die Gitarre für dich entdeckt?
Als ich hörte, dass mein Schulschwarm plante, mit Gitarre anzufangen, redete ich mir ein, dass ich das unbedingt auch wollte. Irgendwie war ich dann schnell aber so begeistert von dem Instrument, dass ich meine Prioritäten vergass. Ich glaube, das Mädchen hat dann nur kurz gespielt - aber mir ist gar nicht aufgefallen, dass sie aufgehört hatte.
Was kann man als Musiker vom Improvisationstheater lernen?
Als Musiker hatte ich immer sehr hohe Qualitätsansprüche an mich selbst, war selbst nach tosendem Applaus noch kritisch gegenüber meiner Leistung. Mit dem Impro mit seiner Grundmaxime "Scheiter heiter!" habe ich eine ganz neue Fehlerkultur kennen und leben gelernt, die ich auf viele andere Lebensbereiche mit Gewinn übertragen konnte. Ich gehe nun viel lockerer mit Fehlern auch bei Auftritten um - und habe gemerkt, dass das der Qualität eigentlich keinen Abbruch tut, sondern die Show authentischer machen kann.
Mit welchem deiner Instrumente würdest du am liebsten mal einen Kaffee trinken gehen?
(Frage von einer Fan)
Ich bin mal - mehr aus einer Laune heraus - ins hinterste Tal in Obwalden gefahren, um dort einem ziemlich seltsamen Kauz eine Oud abzukaufen. Diese vorderorientalische Kurzhalslaute, deren Fichtendecke ein kaum erträgliches Räucherstäbchenparfum entströmte, hatte sein Chef angeblich mal in der Türkei gekauft - sie war aber "arabisch" gestimmt. Ich glaube, dieses Instrument hätte Einiges zu erzählen!
Wie bist du zur Impro gekommen?
Wie so viele Kinder, habe ich schon immer gern Figuren kreiert und Geschichten erzählt. Im Gegensatz zu anderen Kindern habe ich einfach nie damit aufgehört. Mit einem Schulfreund zusammen habe ich Figuren kreiert und gespielt, die teilweise jahrelang "lebten". Dass man das auch Improtheater nennen könnte, wusste ich damals noch nicht. Als ich dann 2004 am College die Show einer Improgruppe sah, war das ein eine wahre Sternstunde. Leider gibt es keine guten Bilder von dem Moment: Ich musste dauernd so lachen, dass ich nur verwackelte Fotos zustande brachte.
Was kann man als Improschauspieler von der Musik lernen?
Improschauspieler haben oft die Angst, das Publikum würde sich langweilen, wenn nicht immer etwas laufe auf der Bühne. Das ergibt manchmal auch eine (zu) hektische Stimmung, Als Musiker merkt man irgendwann den Wert und die Wirkung von Stille und die Qualität von Pausen zu schätzen - gerade wenn es um richtig grosse Emotionen geht.
Improschauspieler oder Impromusiker? Improlichtspieler! Tatsächlich bin ich eher zufällig mal bei einer Show eingesprungen zum "Lichteln". Typisch Impro: Ohne langes Fackeln gleich direkt zum Ernstfall. (lacht) Da war ich aber auch gleich angefixt und letztlich habe ich vielleicht mehr Zeit hinter dem Lichtpult verbracht als auf der Bühne. Dieser Aspekt des Theaters wird häufig unterschätzt. Auch ich dachte anfangs, dass man mit dem "Licht fahren" ja doch sehr begrenzte Möglichkeiten habe. Aber je länger ich in diesen Aspekt des Theater erkundete, desto mehr Facetten habe ich entdeckt und enorm viel gelernt - auch fürs Schauspiel und die Musik!
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